Veranstaltung

Auf den Leinwänden von Kashi Grätz erscheinen Tatzen und Krallen – Formen, die aus früheren Tierfiguren hervorgegangen sind. Die Tatze: weich, organisch. Die Kralle: scharf, spitz, durchdringend. Diese Formen greifen, umschlingen, verschränken sich – sie strahlen eine wilde Kraft aus. Doch das Wilde findet nicht nur in den Figuren seinen Ausdruck. Auch in ihren Textilarbeiten entwickelt Kashi eine eigenständige Bildsprache, die sich zunehmend ins Abstrakte bewegt. Hier wird Stoff auf Papier genäht – eine Symbiose, die sich kaum verträgt. Die Nadel bricht, der Faden reißt, das Papier gibt nach. Der Prozess – an der Nähmaschine wie auf der Leinwand – ist lebendig und intuitiv: Farben und Fäden zeigen eine Wildheit und Ursprünglichkeit, die tief unter der Oberfläche ruht.