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Candelabro - Aristides de Sousa Mendes

Candelabro - Aristides de Sousa Mendes

Veranstalter: Stadthaus Ulm

Videoskulptur von Werner Klotz - Ausstellung im Ulmer Münster

Eröffnung im Rahmen der Veranstaltung zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus:
Freitag, 27. Januar 2023, 20.00 Uhr, im Stadthaus mit Dr. Jennifer Hartog (Toronto) und Bürgermeister Martin Bendel
Zehn Familienmitglieder von Jennifer Hartog wurden durch Sousa Mendes' Visa gerettet.

Im Anschluss an diesen ersten Teil des Abends, in dem auch die historischen Hintergründe aufgezeigt werden, wird die Präsentation der Skulptur mit musikalischer Umrahmung durch die Komponistin und Sängerin Almut Kühne im Münster eröffnet.

Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei
Die Ausstellung ist bis 13. März zu den regulären Öffnungszeiten in der Turmhalle des Ulmer Münsters zu sehen.

Juni 1940: Der portugiesische Generalkonsul in Bordeaux, Aristides de Sousa Mendes, ein gläubiger Katholik, stellte in dieser dramatischen Zeit unzähligen Flüchtenden, die aus allen Ländern Europas in der südfranzösischen Stadt eintrafen, darunter viele Jüdinnen und Juden, aber auch Angehörige anderer Konfessionen, die auf der Flucht vor den Nazis waren, Visa aus und rettete damit Tausende Leben.

Sie hofften, über Portugal aus Europa fliehen zu können, nachdem die Deutsche Wehrmacht Belgien, die Niederlande und Nordfrankreich besetzt hatte.
Der portugiesische Diktator António de Oliviera Salazar hatte allerdings bereits im November 1939 seinen Diplomaten verboten, die dafür benötigten Visa auszustellen. De Sousa Mendes geriet in ein existentielles Dilemma. Er musste zwischen seinen Grundwerten und den Befehlen Salazars entscheiden. Nach dreitägigem Gewissenskampf entschied er sich, Salazar nicht zu gehorchen. Zwischen dem 17. und 23. Juni 1940 stellte er die Visa aus.

2019 beauftragte die New Yorker Sousa Mendes Foundation den renommierten Künstler Werner Klotz (Berlin/New York), eine Videoskulptur zu konzipieren, die diese drei Tage der Entscheidung von Aristide de Sousa Mendes zum Thema hat. Es entstand ein fast vier Meter hohes Werk aus poliertem Edelstahl mit 13 Monitoren, das 2021 zunächst in Portugal (Peniche und Lissabon), anschließend in Bordeaux gezeigt wurde und nun nach Ulm kommt.
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