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Kostüm und Maskerade

Kostüm und Maskerade

Veranstalter: Stadthaus Ulm

Fotografien von Suzanne Jongmans und Jason Gardner

Wo endet die Maskerade, wo beginnt das Selbst? Kostüm und Maskerade zeigt mit Suzanne Jongmans und Jason Gardner zwei fotografische Positionen, die sich auf ganz unterschiedliche Weise mit dem menschlichen Bestreben beschäftigen, den Grenzen der eigenen Haut zu entkommen.

Jason Gardner
Schon seit Jahrhunderten nutzt der Mensch Kostüme und Maskeraden, um die eigene Identität zu definieren oder in ein anderes Selbst zu schlüpfen – ganz besonders in der sogenannten „fünften Jahreszeit“, die in Deutschland am 11. November, dem Tag der Ausstellungseröffnung, beginnt. „Karneval“, „Fastnacht“, „Fasnet“ oder auch „Fasching“ wird jedoch nicht nur hierzulande gefeiert, sondern weltweit, wie die Bilder von Jason Gardner eindrucksvoll belegen.
Der amerikanische Fotograf reiste nach Brasilien, Bulgarien, Frankreich, Griechenland, Guinea-Bissau, Italien, Mazedonien, Österreich, Polen, Slowenien, Spanien, Trinidad oder auch in die Schweiz und die USA, um dort die lokalen Karnevalsfeierlichkeiten zu dokumentieren.
Er versteht sich dabei als visueller Anthropologe, der über seine Aufnahmen die vielfältigen Ausdrucksformen dieses menschlichen Brauchtums erforscht. Gardners Bilder nehmen die Eigenheiten der diversen Karnevalstraditionen in den Blick und zeigen eine Fülle an detailreichen, sehr originellen Kostümen, die mit ganz unterschiedlichen Sitten und Geschichten in Verbindung stehen. Seine Aufnahmen beleuchten zugleich die existenziellen Themen von Licht und Dunkelheit, Chaos und Ordnung oder auch Leben und Tod, die den Karneval länderübergreifend prägen.

Biografie
Jason Gardner ist ein autodidaktisch ausgebildeter Künstler, der in Paris und New York lebt. Er nutzt Fotografie und Videografie im Rahmen der visuellen Anthropologie, um die Kultur, Musik und Rituale des Karnevals weltweit zu erforschen. Gardners Aufnahmen sind in zahlreichen renommierten Magazinen wie The New York Times, Rolling Stone, Le Parisien, dem New York Magazine oder auch GEO Frankreich erschienen.

Suzanne Jongmans
Kleidung diente schon immer auch als Distinktionsmerkmal, Zeichen und Kommunikationsmittel, wie in den Bildern der niederländischen Künstlerin Suzanne Jongmans deutlich wird. Inspiriert von den Gemälden alter niederländischer Maler, entwirft und näht Jongmans aufwendige Kostüme, die diesen Meisterwerken direkt entsprungen sein könnten – wären sie nicht komplett aus neuzeitlichen Verpackungsmaterialien wie Luftpolsterfolie, Plastiktüten, Styropor und Schaumstoffen gefertigt.
In ihren Fotografien imitiert Jongmans nicht nur die Kleidung des Mittelalters, der Renaissance oder des Barock, sondern stellt auch die zeitgenössischen Darstellungskonventionen nach.
Jongmans Arbeitsweise wirft ein Schlaglicht auf den extremen Zeitaufwand, welcher über Jahrhunderte sowohl mit der Produktion von Bildern als auch Kleidung verbunden war und in einem krassen Gegensatz zur Wegwerfmentalität des modernen Massenkonsums steht.

Biografie
Die in den Niederlanden lebende Künstlerin Suzanne Jongmans studierte Textildesign und Fotografie an der Academie Voor Beeldende Vorming in Tilburg. Jongmans arbeitet interdisziplinär. In ihren Arbeiten führt sie die Bereiche des Kostümdesigns, der Schneiderei, der Bildhauerei und der Fotografie zusammen. Ihre Werke waren Bestandteil zahlreicher Ausstellungen und wurden bereits in den Niederlanden, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Saudi-Arabien, Belgien und Österreich gezeigt.

Kuratorin: Daniela Yvonne Baumann

Eröffnung am 11.11.2023, 19 Uhr, ein Samstag
Ausstellungsende am Sonntag des Funkenfeuers, 18. Februar 2024
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