Kreative im Fokus: Partners in Paint
im Interview:
Partners in Paint machen den Anfang für unsere neue Video-Interview-Reihe "Kreative im Fokus". Im Rahmen dieser wollen wir regelmäßig Kulturschaffende, Künstler und Künstlerinnen aus Ulm und Neu-Ulm vorstellen und zeigen, welche kreativen Köpfe hinter Kultur-Angeboten oder Kunstwerken in unserer Doppelstadt stecken.
Blickfang: Graffiti an der alten Kepler Turnhalle
Es ist Sonntagmittag, die Sonne scheint und die Stadt ist belebt. Alle genießen das frühlingshafte Wetter und sind draußen unterwegs. Die ein oder anderen bleiben auf ihrem Weg, der an der alten Turnhalle des Kepler-Gymnasiums vorbeiführt, einen Augenblick stehen und betrachten die Klinker-Fassade. Darauf zu sehen sind Sterne und Planten sowie zwei Männer - genauer gesagt Johannes Kepler (links) und Alexander von Humboldt (rechts). Ein paar Schritte weiter zeigt sich ein anderes Bild mit einzelnen Wörtern, wie Lesen, Malen, Diskutieren, Experimentieren etc. und sagt schon sehr viel darüber aus, was an diesem Ort passiert. Kunst und Kultur. Und das ganz legal.
Wer sind die Künstler?
Die beiden Graffiti Künstler Chris und Jonas (alias Milo) wurden von der Kulturabteilung der Stadt Ulm beauftragt mittels Street Art, die Fassade künstlerisch zu verwandeln. Wir finden das Ergebnis sehr gelungen und wollen mehr über das Projekt, die Sprayer Szene in Ulm sowie die beiden Künstler erfahren und sind daher mit dem Künstler-Duo, das sich "partners in paint" nennt, verabredet. Chris und Milo, die gerade noch die Wortwolke an der Fassade fertiggestellt haben, zeigen uns ihr Studio im Inneren der ehemaligen Kepler-Turnhalle, das kurzerhand für unser Interview-Setting etwas umgebaut wird. Nach mehrmaligem Möbelrücken, Ausleuchten und Positionieren kann es losgehen.
Wie kam's?
Wir erfahren, dass sich die beiden bereits zu Schulzeiten kennengelernt, schon einige gemeinsame Projekte umgesetzt und vor 20 Jahren mit dem Sprayen begonnen haben. Um die Technik zu erlernen benötigt es offenbar 5-6 Jahre, danach entwickelt sich vor allem der persönliche Stil bzw. die persönliche Handschrift weiter. Milo kam über die Ulmer Skater-Szene zum Sprayen und hat später Chris damit inspiriert. Street Art wird meist mit Illegalität in Verbindung gebracht, wird aber seit geraumer Zeit als Kunstform angesehen und gehyped. Wo sich die beiden Ulmer Künstler schon verewigt haben und welchen Flächen zum Üben herhalten mussten, wird uns nicht verraten. Auf unsere Fragen bekommen wir die scherzhafte Antwort, dass zu Beginn ihrer Karriere Mamas Gartenzaun herhalten musste. Egal wo und wie, sie geübt haben, schön, dass sie drangeblieben sind und nun ihrer Kunst auf professionellem Niveau nachgehen. Wir sind gespannt, auf viele weitere Kunst-Projekte der beiden. Ideen gibt es bereits, Konkretes wird man zu gegebener Zeit erfahren. Mehr über Milo und Chris, ihren Weg zu Graffiti Künstlern, was ihr Ulmer Kultur-Lieblingsort ist und sie sich für die Ulmer Kulturszene wünschen, erfahrt ihr im Video. Viel Spaß beim Anschauen!